Es ist immer ein Problem. Was soll man zum Geburtstag schenken? Man hat ja schon alles und was man noch nicht besitzt, ist meistens viel zu teuer. Es ist nun schon 12 Jahre her, als ich Madeleine, meine Frau, fragte, was sie sich zum Geburtstag wünsche. "Nichts - es kommt mir nichts in den Sinn. Nach ein paar Tagen plötzlich die Aussage, sie hätte da eine Idee - "eine Holzterasse im Garten vor dem Pavillon wäre nicht schlecht." Dies bedeutete natürlich in erster Linie Arbeit. Ich fragte unseren Sohn Markus, ob er mithelfen würde, so eine Terrasse zu bauen. Markus sagte spontan zu und ich begann zu planen, Holz, Balken und Schrauben etc. einzukaufen.
Zuerst mussten wir den Rasen ab-stechen, Erdreich weggeschaffen und das Terrain planieren. Danach erstellte ich einen Sand- und Split-grund und nivelierte ihn aus. Dann wurde ein Balkenkonstrukt ins Lot gebracht und zusammengeschraubt.
Jetzt kam der gröbste Teil. Hunderte Löcher wurden gebohrt und Hunderte von Schrauben eingesetzt. Die Lärchenriemen mussten distanziert und festgeschraubt werden.
Es war mörderisch heiss an diesem Tag und ich erinnere mich, dass wir die Riemen an einem Tag plazierten. Am Morgen danach hatte ich einen Muskelkater, der sich gewaschen hatte.
Vater und Sohn waren stolz auf ihre Leistung und die Jubilarin war sichtlich zufrieden. Auch Mäxi, unsre Kater meinte, es sei in Ordnung und von weitem machte es gar keine schlechte Falle.
Das war unser Geburtstagsgeschenk an Madeleine zum 65. vor 12 Jahren im Garten in Niederösch.
Leider mussten wir diese gelungene Büetz, und damit das sehr geschätzte Geschenk ein paar Jahre später im Stich lassen. Als wir aus dem alten Schulhaus in Niederösch wegen Eigengebrauch ausziehen mussten, konnten wir den Pavillon und damit auch die mit viel Schweiss bezahlte Holzterrasse nicht mitnehmen. Zu einem Spotpreis wurde alles verkauft. Diese Geschichte erzähle ich in einem späteren Kapitel: "Die Schildbürger sterben nicht aus".
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