Sebright Henne Farbe Citron
Einmal im Jahr will ein Huhn eine Glucke sein. Sie bleibt dann im Nest liegen und gibt Glucklaute von sich. Jede Annäherung an ihr Nest wird mit Schreien abgewehrt. In der Natur würde sie vorher einige Eier hinein legen um sie dann auszubrüten. Bei uns weiss ich nicht so genau, welche Eier unter ihr liegen, weil ich sie ihr jeden Tag weg nehme. Das liebt sie nicht sehr, aber da kein Hahn da ist, der sie befruchten kann, macht es wenig Sinn, sie ihr zu lassen. Trotzdem legt sich die Henne nach jedem kleinen Versorgungsausflug sofort wieder hin, auch wenn kein Ei da ist. Die anderen Hühner legen sich jeweils kurz zu ihr und legen ihr wieder ein neues Ei hinein.
Für Eierproduzenten ist die Gluckzeit ein Problem weil die Glucke keine Eier mehr produziert. Da gibt es dann brutale Methoden, die Henne zu entglucken. Von Einsperren nur mit Wasser im dunklen Keller in Einzelhaft bis zu Watherboarding geistern Geschichten durch das Net. Einiges ist per Gesetz verboten, vieles aber auch erlaubt. Für mich braucht es keine Interventionen und schon gar nicht tierquälerische. Es ist aber zu beachten, dass die Glucke an Gewicht verliert weil sie kaum mehr Nahrung aufnimmt. Dies kann zur völligen Erschöpfung und sogar zum Tode führen.
Meine Methode ist einfach: Nach ca. zwei Wochen beginne ich damit, die Glucke pro Tag zwei bis drei mal aus dem Nest zu nehmen und vor den Futtertrog zu stellen. Sie pickt dann Körner, trinkt Wasser und erledigt ihre Toilette. Dann geht sie zu den anderen Hennen hinaus, meckert ein wenig herum und beeilt sich dann, wieder in ihr Nest zurück zu kommen. Langsam ziehe ich die Schraube an und sperre sie für eine Stunde aus. Nach und nach vergisst sie dann ihren naturgegebenen Auftrag und schläft wieder bei den anderen auf der Stange. Dann beginnt sie wieder Eier zu legen, so jeden zweiten Tag eins und ist glücklich bis zum nächsten Jahr. Meine Bipsi darf glucken so lange sie will, denn sie ist ein emanzipiertes Huhn!
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