Eine beachtliche Spende - Follow the Mony

Als das Parlament in Bern im Frühling 2023 die Reform der Berufs­vorsorge BVG abschloss, über die das Stimmvolk in Kürze entscheidet, publizierte ein in der Bevölkerung beinahe unbekannter Wirtschafts­verband ein dürres Communiqué, das Bände spricht. Der Verband habe «sein Hauptziel erreicht»: Man habe den «sogenannten Sozialpartner­kompromiss», der am Anfang der Reform stand, erfolgreich «verhindert».

 

Wie heisst es in der Kriminologie? Follow the Mony! Folge dem Geld. Wussten sie, dass Rolf Dörig (Bild oben) dem Ja-Kommitée einen Betrag von  655'000 Franken gespendet hat? Der Milliardär Dörig finanziert auch zu einem grossen Teil die SVP. Er sitzt auch in den Finanzgremien, Swiss Life etc. welche den grössten Teil der Vorsorgegelder unserer 2.Säule-Ersparnisse mit Gewinnen bis zu 10 % verwalten. Auch der Milliardär Marcel Dobler FDP ist massgeblich beteiligt an dem Milliardengeschäft der BVG- Vermögensverwaltung. Die starke Finanzlobby ist vornehmlich besetzt mit SVP, FDP- und Mitte-PolitikerInnen, die uns die Rentenreform als eine gute Sache verkaufen wollen. 

 

In meinem letzten Blogartikel habe ich geschrieben, dass der gute Durchschnittsschweizer "Nein" stimmen werde weil die Angelegehneit viel zu kompliziert ist. Der Umstand, der mir in einem Artikel der "Republik" offenbart wurde, zeigt allerdings, dass die Sache recht einfach ist. Die Finanzlobby will nicht, dass es den Rentnern und RentnerInnen im Alter gut bezw. besser geht - sie will dass unsere angesparten Gelder möglichst viel Gewinn abwerfen, wovon die Finanzverwalter die Hälfte kassieren. Laut dem ehemaligen Preisüberwacher Rudolf Strahm verdient die Finanz- und Versicherungsindustrie jährlich 8,6 Milliarden Franken. Er moniert: Pensionskassen haben viel zu hohe Verwaltungskosten. Jeder fünfte Pensionskassen-Franken versickert in die Verwaltung. Strahm sieht ein grosses Sparpotenzial. Laut dem Nein-Kommitée und der SP könnten die  Verwaltungskosten von 0,5 %  auf die Hälfte gesenkt werden wenn die Gewinne limitiert und besser kontrolliert würden.  Gut zu wissen wer wo an welchen Hebeln hantiert - dann weiss man auch was man stimmen soll.

 

Das Magazin "Republik" schreibt zur BVG-Reform mit dem Titel "Perlen vor die Säue", der Erklärtext zur BVG-Abstimmung am 22. September zeige vor allem drei Dinge: Erstens: Wer das System der beruflichen Vorsorge durchschauen will, braucht ein Mathematik­studium. Zweitens: Die geplante Reform macht die Sache nicht einfacher. Und Drittens: Die wahren Profiteure sind nicht die Versicherten! Autoren: Philipp Albrecht und Priscilla Imboden, 27.08.2024

 

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