Die "Schweizer Mireille Mathieu" geht in Pension

Rita T, mit vollem Namen Rita Trachsel, ist am 11.11.1953 in Bern geboren. Mit 10 Jahren war sie ein Kinderstar und man nannte sie "Die Schweizer Mireille Mathieu". Nach vielen Jahren als Sängerin und Banjoistin in der Jazzband ihres Ehemannes, Pesche Trachsel, wollte sie es noch einmal wissen und gründete ihre eigene Band, die Jazz Combo "Rita T. and Friends". Sie suchte sich Musiker aus, mit denen es möglich war, ohne zu Proben aufzutreten und aus dem vollen Fundus der Musiker zu schöpfen. Seit Beginn ist die Besetzung unverändert. Rita's "Favorite Song" war der Gospel "Just A Closer Walk With Thee", der von den Fans bei jedem Auftritt verlangt wurde. In diesem Lied kam ihre tragende Stimme ganz besonders zur Geltung. Rita's Markenzeichen: "Nie ohne Tschäppu auf die Bühne!" Ihre Einstellung entspricht ganz ihrem natürlichen Wesen, das besagt: "Musik muss Spass machen!" Deshalb auch der Untertitel des Bandnamens: "Die Jazzcombo mit Spass". Rita geniesst einen grossen Fankreis, den sie gewissenhaft und liebevoll pflegt. Die Fans lieben ihre kräftige Stimme, welche man beim Anblick der eher schmächtigen Person niemals erwarten würde.

 

Der Start im Jazzclub Zürich Oberland am 16. Februar 2020 war ein Grosserfolg und die Bandkarriere sah vielversprechend aus, doch dann wurde die Welt von Corona heimgesucht und es gab viele Restriktionen. Es wurde schwierig, Auftritte zu generieren. Trotz allem hatten Rita und ihre Musiker bis heute viel Spass. Doch nun gibt die Vollblutsängerin das letzte Konzert bekannt. Am 13. Oktober 2024 wird ihr letzter Auftritt in der Kirche von Kirchberg BE stattfinden. Die "Schweizer Mireille Mathieu" geht in Pension. (Details s. Flyer)

Interwiev vom 11.09.2024

Blog: Rita Trachsel, warum so plötzlich die Ansage Deines letzten Auftritts?

 

Rita T: Dies hat gesundheitliche Gründe. Der Entscheid mit dem letzten Auftritt meiner Band hat mit Verantwortung zu tun. Ich kann künftig keinem Veranstalter wirklich garantieren, dass ich zu einem geplanten Auftritt auftreten kann. Es ist nicht so, dass ich mich als unersetzbar sehe, es gibt sehr viele gute Ersatzmusiker. Aber wer Rita T hören will, möchte nicht einen Ersatz.   

 

Blog: Wie kam es dazu, dass du Sängerin wurdest? Und wann war das?

 

Rita T: Als ich 10 Jahre alt war, entdeckte eine Nachbarsfamilie meine Stimme. Sie hat mich gefördert und mir den Gitarrenunterricht bezahlt.

 

Blog: Du hast ja nicht von Anfang an Jazz gesungen. Was hast Du zu Beginn performed?

 

Rita T: Ich habe sehr schnell eigene Lieder (Chansons) geschrieben. Ich hatte zusammen mit meiner jüngeren Schwester viele Auftritte im In- und Ausland. Mit 17 Jahren wurde ich von einem Schallplattenproduzenten entdeckt. Es kam zu mehreren Produktionen. Man nannte mich die «Schweizer Mireille Mathieu». Es kam leider zum Streit zwischen meinen Eltern und dem Produzenten. Ich hatte aus diesem Grund keine Lust mehr, weiterhin Musik zu machen und schlug einen "normalen" Berufsweg ein. 

 

Blog: Lange Zeit hast Du ja auch Gitarre gespielt, in letzter Zeit nur noch Banjo, warum?

 

RitaT: Aus Bequemlichkeit. Die Akkord-Griffe auf der Gitarre sind anders als beim Banjo.

 

Blog: Wie kam es dazu, dass Du bei der Loverfield Jazzband Jazz gesungen hast?

 

Rita T: Bei der Gründung der Jazzband meines Ehemannes Pesche war dies naheliegend. Damals habe ich mir auch das «Banjo spielen» beigebracht.

 

Blog: Wann und warum hattest Du plötzlich Lust auf eine eigene Band? 

 

Rita T: Nach der Auflösung von Pesche's Loverfield Jazzband hat mir das Musik machen sehr gefehlt!

 

Blog: In der letzten Zeit musstest Du 2 bis 3 mal die Woche an die Dialyse. Deine Fans und Freunde bewunderten Dich dafür, dass Du deine Stimmkraft trotzdem nicht verloren hast. Wie hat sich die Krankheit auf die Auftritte ausgewirkt?

 

Rita T: Dass mir die Stimmkraft bis heute erhalten geblieben ist, betrachte ich als Glück. Ich habe eine angeborene Nierenkrankheit, die mich leider immer mehr körperlich einschränkt. Durch die Krankheit sind meine Knochen sehr brüchig, und ich muss mit immer mehr Ermüdungsbrüchen leben. Nach dem Oberschenkelhalsbruch wird es weiterhin immer wieder kleinere Brüche geben. Zudem habe ich in beiden Beinen Polyneuropathie. Dies erschwert das sichere Gehen und Stehen erheblich.

 

Blog: Was war Dein grösstes Erlebnis in Deiner ganzen Musik- und Gesangskarriere?

 

RitaT: Das war eindeutig der «Swiss Jazz Award» der mir mit der Loverfield Jazzband 2007 in Ascona von Radio Swiss Jazz verliehen wurde.

 

Blog: Vielen Dank für Deine Antworten. Deine Fans werden Dich vermissen, aber ich bin sicher, dass Du auch weiterhin Freude an der Musik und an der Pflege Deines Fankreis haben wirst. 

Für die Blogleser: Besuchen Sie Rita's Homepage: www.ritat.net/Gästebuch

        Rita T's Neustart im Jazzclub Zürich Oberland am 16. Februar 2020.

 Rita's Favorite Song "Just A Closer Walk With Thee" Jazzclub Dornbirn 2008

Verleihung des Swiss Jazz Award's  Ascona 2007 für "Amazing Grace" 

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Kommentare: 1
  • #1

    chris wirz (Samstag, 05 Oktober 2024 14:09)

    Ja liebe Rita ich selbst weiss am besten was es heisst schwer Krank zu sein,mein Schicksal war wie du und Pesche wisst im Jahre 1988 wo mir alles im Leben durch die OP genommen wurde,ich wünsche dir und Pesche alles gute und viel Kraft ich weiss wovon ich Spreche.
    macht es gut
    grüssli
    Chris